Privater Blog von GehtDoch

In diesem Blog stelle ich einige meiner privaten Elektronik-, Hard- und Software-Projekte vor. Es werden Lösungen aufgezeigt die ich in den letzten Jahren entwickelt habe. Ich denke dass vielleicht der Eine oder Andere ein paar Anregungen bekommt bzw. auf der Suche nach Lösungen fündig wird. Das Ganze ist ein rein privater Hobby-Blog.
Für Anregungen oder Fragen können sie gern eine email schreiben: stable333333@gmail.com

5. Mai 2015

DSO PM3323



Ich habe ein  PM3323 Digital Storage Oscilloscope bekommen welches 1990 wohl eines der besten von Philips war. 
Die Eckdaten sind: 2Kanäle, 300MHz, 500 MS/s, 10bit vertikale Auflösung. Das kann sich auch für heutige Verhältnisse sehen lassen. Ein großer Nachteil ist leider die Größe mit HxBxT 18x42x57. Ein so tiefes Gerät bekomme ich kaum unter an meinem Bastelarbeitsplatz.
Leider war es defekt, auf beiden Kanälen nur Rauschen und starkes undefiniertes Schwingen.
Nach einer Recherche im Internet fand ich das ein Hauptproblem defekte SMD-Elkos sein sollen. Nachdem ich ein Service Manual für das PM3323 besorgt habe schwante mir nichts Gutes. Sooo viel Elektronik… da dauert die Fehlersuche bestimmt ewig wenn’s nicht bloß die Elkos sind. Also habe ich mal mit den Elkos angefangen und eine Überraschung erlebt. Alle SMD-Elkos 10u/16V waren total hin. Teilweise ausgelaufen und Kapazität fast immer 0%. Die mussten alle raus was immerhin so etwa 45 Stück waren.



gut zu erkennen die kleinen silbernen SMD-Elko’s

Dann habe ich auch die normalen axialen Elkos überprüft und da stellte sich heraus, dass alle im Bereich von 10u bis 220u und Spannungen kleiner 100V ausgewechselt werden mussten! Die hatten oft schreckliche ESR (>5Ohm) und Kapazitäten von nur noch 10% - 50%. Auch der Versuch die wieder zu formieren brachte nichts. Das waren noch mal so geschätzte 120 Elkos. Ohne Ausnahme alle aus Philips eigener Produktion. So was hatte ich nicht erwartet. Vor 25 Jahren hätte ich gerne meine Frolyt Elkos gegen ach so tolle Philips eingetauscht – jetzt sehe ich das anders.  

auf allen Leiterplatten verstreut blaue axiale Elkos...

die mussten fast alle ausgewechselt werden


Erstaunlicherweise waren die großen Elkos im Netzteil mit mehr als 220u und einige kleinere die 6,8u/100V hatten aber noch top fit und auch die verbauten Tantal Elkos scheinen alle ok.

die großen Netzteil-Elkos waren noch ok


Nach der mehrere Tage dauernden Tauschorgie (bei manchen von den 30 Leiterplatten dauert das aus- und einbauen schon 30min) lief das Teil wieder.

Alles Schrott …


Hura da war keine echte Fehlersuche nötig und abzugleichen gab es auch nicht viel, da alles noch im Großen und Ganzen kalibriert war.
Was noch nervte war der recht laute Lüfter den habe ich durch einen ersetzt der deutlich leiser den gleichen Luftstrom erzeugt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen